Studie belegt: Biologische Vielfalt durch Solarparks

Insgesamt 75 Solarparks aus 9 Bundeslängern wurden für die Studie des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne) e.V. herangezogen.

Für einige Parks lagen sogar indensive Untersuchungen vor, bezüglich des Vorher- und Nachher-Zustands, so dass aussagekräftige Schlussfolgerungen gezogen werden konnten.

Kurzum: Solarparks erhöhen die biologische Vielfalt

Klima schützen und gleichzeitig Artenvielfalt fördern, das ist mit Solarparks möglich. Eine wesentliche Ursache für die teilweise arten- und individuenreiche Besiedlung von Solarparks mit Arten aus unterschiedlichen Tiergruppen ist die dauerhaft extensive Nutzung oder Pflege des Grünlandes in den Reihenzwischenräumen.

Solarparks können die Artenvielfalt im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern. Dies ist mit den vorliegenden Unterlagen für Tagfalter, Heuschrecken und Brutvögel belegt. Um die Module Solarparks verschattungsfrei zu halten, werden zur Pflege auch Schafe mit Erfolg eingesetzt. Schafe tragen zudem zur Verbreitung von Samen und Tieren bei, die im Fell der Tiere transportiert werden.

Photovoltaikanlagen in der Agrarlandschaft erzeugen bei entsprechender Pflege Blütenhorizonte und sind so oftmals Nahrungsquelle für Nektar suchende Insekten, die im agrarisch geprägten Umfeld keine Nahrung finden. Damit sind sie Rückzugsräume für Arten in der Agrarlandschaft.

Photovoltaikanlagen können über die Anlage selbst hinaus in die Umgebung wirken. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn die Anlagen von Brutvogelarten der angrenzenden Flächen zur Nahrungssuche genutzt werden.

Somit sind Solparparks ideal geeignet, die Biodiversität zu fördern.

Standorte, auf denen Photovoltaikanlage errichtet werden, erlangen in der Regel eine höhere Diversität als vorher. Eine wesentliche Voraussetzung für eine Steigerung der Biodiversität ist die Gestaltung der Anlagen (breite Abstände zwischen Modulreihen werden intensiv besiedelt, z. B. von Zauneidechsen, enge Modulreihen bleiben teilweise unbesiedelt) und die Pflege der Reihenzwischenräume (extensive Grünlandnutzung mit Abfahren des Mahdgutes)

Photovoltaikanlagen, die z. B. auf Konversionsflächen errichtet werden, können dazu beitragen, offene Habitatstrukturen (z. B. sandige Offenbodenbereiche) dauerhaft zu erhalten. Damit kann dem Trend entgegengewirkt werden, dass die Sukzession der Vegetation auf brach liegenden Flächen zu einer geschlossen ruderalen Vegetationsdecke oder zu einer Wiederbewaldung führt. Ein Beispiel hierfür ist z. B. die Ansiedlung von Wiedehopfen in Nachbarschaft zu den Modulreihen im Solarpark Turnow-Preilack in Brandenburg.

Im Agrarbereich sind Solarparks weitgehend frei von Düngung und Pflanzenschutzmitteln. Dies bedeutet, dass, – angesichts aktueller Studien zum Thema Insektensterben sowie des im September 2019 beschlossenen Bundesaktionsprogramms Insektenschutz – flächengrosse Anlagen in intensiv landwirtschaftlich genutztem Umfeld dem erheblich entgegenwirken können. Photovoltaikanlagen im Agrarbereich sind Rückzugsräume für Tiere der Agrarlandschaft, wie zum Beispiel Vögel, Säuger, verschiedene Insektengruppen.

Photovoltaikanlagen sind grundsätzlich für landwirtschaftliche extensive Nutzungen geeignet: Imkerei, Beweidung, Anbau von Nutzpflanzen durch Gärtnereien. Auch solche Nutzungen können Diversität fördern. In Trockengebieten Arizonas beispielsweise war der Gesamtertrag bestimmter, unter Solarmodulen angebauter Gemüsesorten (Chili, Tomaten) auf Grund der geringeren Temperaturschwankungen und höheren Luftfeuchte bis zu dreimal höher als im Freianbau.

Die Auswertung der Unterlagen zeigt auch einen möglichen Trend im Unterschied der Bedeutung kleiner Anlagen im Vergleich zu grossflächigen Anlagen: Während kleinere Anlage als Trittsteinbiotope wirken und damit Habitatkorridore erhalten oder wieder herstellen können, können grosse Anlagen – bei entsprechender Unterhaltung – ausreichend grosse Habitate ausbilden, die den Erhalt oder den Aufbau von Populationen, z. B. von Zauneidechsen oder Brutvögeln ermöglichen.

Foto: „Solar panels with sheep“  – @shutterstock | thka