Die Stromversorgung in Deutschland wird immer effizienter und klimafreundlicher. Das bestätigt eine aktuelle Kurzstudie des Internationalen Instituts für Nachhaltigkeitsanalysen und -strategien (IINAS) im Auftrag der Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e. V (HEA). Die Studie analysiert den nichterneuerbaren kumulierten Energieverbrauch (KEVNE) und die Treibhausgasemissionen des deutschen Strommixes im Jahr 2024 und gibt konkrete Ausblicke auf 2030 und 2050.
Kernergebnisse 2024: So sauber war Strom in Deutschland noch nie
Im Jahr 2024 lagen die Treibhausgasemissionen bei der lokalen Strombereitstellung in Deutschland bei durchschnittlich 343 Gramm CO₂-Äquivalenten pro Kilowattstunde. Betrachtet man nur das reine CO₂, betrug der Wert 328 Gramm pro Kilowattstunde. Auch der nichterneuerbare kumulierte Energieverbrauch (KEVNE) erreichte mit 0,92 Kilowattstunden Primärenergie je Kilowattstunde Strom einen neuen Tiefstand. Im Vergleich: 2023 lagen die Treibhausgasemissionen bei 381 Gramm CO₂-Äquivalenten pro KWh, der KEVNE bei 1,02 KWh. Damit wurde 2024 erstmals weniger fossile Primärenergie eingesetzt als an elektrischer Energie zur Verfügung stand.
Ausblick: Entwicklung bis 2030 und 2050
Die Studie wagt einen Blick in die Zukunft. Für das Jahr 2030 prognostiziert sie einen KEVNE von nur noch 0,47 KWh und durchschnittliche Treibhausgasemissionen von 113 g CO₂-Äquivalenten pro Kilowattstunde. 2050 werden sogar nur noch 0,11 kWh und 31 g CO₂-Äquivalente pro KWh erwartet. Diese Zahlen setzen allerdings voraus, dass der Anteil erneuerbarer Energien wie geplant deutlich ausgebaut wird, insbesondere mit Blick auf das Ziel von mindestens 80 % Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030.
Was steckt hinter dem Trend?
Die positiven Entwicklungen im Jahr 2024 resultieren laut der Studie aus mehreren Faktoren:
- Deutlicher Rückgang der Kohleverstromung (Braun- und Steinkohle)
- Wegfall der Atomenergie
- Stark gestiegene Erzeugung aus Photovoltaik und Windkraft
- Sinkender Stromverbrauch, insbesondere durch konjunkturelle Effekte und Witterungseinflüsse
Fazit
Die aktuelle IINAS-Studie macht deutlich: Der deutsche Strommix wird Jahr für Jahr klimafreundlicher und effizienter. Die Zahlen von 2024 zeigen, was technologisch und regulatorisch möglich ist. Gleichzeitig wird klar: Die Ziele für 2030 und 2050 sind ambitioniert. Dafür muss der Ausbau der erneuerbaren Energien, der Rückgang fossiler Erzeugung und die Effizienzsteigerung konsequent weiterverfolgt werden.















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